INTERNATIONALES KUNSTPROJEKT
STUTTGART 2006
- Mai – 14. Juli
Kunst im Spannungsfeld zwischen Privatheit und Öffentlichkeit
Was geschieht, wenn Kunst und Kunstdiskurs sich im Straßenraum einer Großstadt und seinen privaten Übergangszonen ausbreiten? Zu welchen Interaktionen zwischen Künstlern, Bewohnern, ansässigen Läden, Büros und Institutionen kommt es? Welche „produktiven Reibungen“ entstehen? Und wie verändert sich das Gesicht des Ortes?
Das Projekt VORFAHRT widmet sich diesen Fragen in einem breit angelegten Experiment. Ort des Geschehens: die Birkenwaldstraße in Stuttgart – eine Achse, die die Innenstadt mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste verbindet. Vom 27. Mai bis zum 14. Juli 2006 verwandelt sich das gesamte 2,5 km lange Stück urbanen Raums für die Dauer von sieben Wochen in eine große „Kunstzone“ – der Übergangsbereich zwischen Haus und Straße wird dabei zur öffentlichen Plattform für den künstlerischen Diskurs.
Genau 20 Jahre nach Jan Hoets spektakulärem Projekt „Chambres d’amis“ in Gent, das Privatwohnungen im gesamten Stadtgebiet als öffentliche „Außenstellen“ eines Museums nutzte, untersucht VORFAHRT nun die Bildung einer Kunstzone, die selbst schon an der Schnittstelle zwischen öffentlichem und privatem Raum angesiedelt ist. Erste Formen nahm das als Prozess angelegte Projekt im Januar 2005 an, als die Anfragen zur Teilnahme an die Bewohner der Birkenwaldstraße verschickt wurden. Mittlerweile ist fast jedes Haus mit Garten, Garage, Balkon, Fenster, Schaufenster, Fassade oder Zaun mit dabei – eine zu Beginn in diesem Ausmaß nicht absehbare Entwicklung!